Klaus Heinrich – Deutschlandfunk Kultur

Ausflüge in die Unendlichkeit der Philosophie – DLF 20.12.20

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Zwei Freunde: Klaus Heinrich und Wolfgang Kaempfer

Viel gäbe es zu sagen über die Freundschaft zwischen Klaus Heinrich (1927-2020) und meinem Vater Wolfgang Kaempfer (1923-2009). Früh sind sie sich als Studenten an der Freien Universität Berlin begegnet, an deren Gründung Klaus beteiligt war. Danach haben sie sich aus den Augen verloren: Klaus wurde Professor der Religionswissenschaften an der FU und Wolfgang ging als Leiter eines Kulturinstituts ins Ausland. Als sie sich etwa Mitte der 1980er Jahre wiedersahen, entstand eine Freundschaft, die bis zum Tode meines Vaters währte. Aber auch darüber hinaus trafen sich Freunde und Verwandte auf Initiative von Klaus bis zum fatalen Jahr 2020 jeden 3. Januar, um den Geburtstag des Verstorbenen zu feiern. Während des Mittagessens im Restaurant La Marianna ertönte zu einem bestimmten, meist unerwarteten Zeitpunkt der leise Klang eines Weinglases, und Klaus erhob sich, um mit seiner sanften, rauen Stimme eine kurze Rede zu halten. Daran konnte man ermessen, wie verbunden er Wolfgang war, und wie sehr er den Abwesenden vermisste.

In Berlin trafen sich die Freunde mindestens einmal im Monat zum abendlichen Gespräch. Bis spät in die Nacht entwickelten sie ihre Gedanken bei einer guten Flasche Wein. Über die Themen, die sie besprachen, kann ich nur spekulieren. Beide hatten als Kinder und junge Männer den deutschen Faschismus, den Krieg und die Nachkriegszeit erlebt. Diese Erfahrungen – der „Todessog“ und die anschließende „Verdrängung“, wie Klaus zu sagen pflegte – wirkten bestimmt oft in ihre Gespräche hinein. Denn Klaus und Wolfgang waren eng verbunden durch die gemeinsamen Erlebnisse der Jahre nach 1933, durch den Hass auf die Nazis und die Bestürzung über die Verlogenheit der Zeit danach. Aber natürlich waren es hauptsächlich Theorien – wie zum Beispiel die „Zeittheorie“ meines Vaters oder das „tertium datur“ von Klaus –, die diskutiert wurden, wobei sich die Gedanken – wie Kleist einmal schrieb und ich in diesem Fall bestätigen kann – allmählich beim Reden „verfertigten“.

Die Generation, die uns nun verlässt, verfügte über die sagenhafte „Vollbildung“, von der wir vernetzten Alles- und Besserwisser nur noch träumen können. Klaus zum Beispiel besaß ein phänomenales Gedächtnis, wie man es im Zeitalter des Internets nur noch selten antrifft. Auch sagte er wiederholt, dass Wolfgangs Stärke darin bestehe, so gut erzählen zu können – im Parforceritt durch die Weltgeschichte. Es müssen tolle Zusammenkünfte gewesen sein: Alles aus dem Kopf – ohne Aufnahmegeräte und mediale Störwellen. Vielleicht gibt es einen philosophischen Olymp, auf dem die zwei Freunde ihre Gespräche nun fortsetzen können. Wir aber müssten wieder lernen, uns zu konzentrieren, um noch etwas davon mitzubekommen.

Stefan Kaempfer

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Klaus Heinrich (1927-2020)

Pressestimmen zum Tod von Klaus Heinrich
[Auszüge – die Links führen zu den einzelnen Artikeln]:

Nie gab Klaus Heinrich Anlass für rationalistischen Hochmut, und seine jüngsten Zeitdiagnosen waren düster. Nicht nur, dass das Vertrauen in die Macht der Vernunft schwinde; die Zivilisation selbst erliege dem „Sog der Selbstzerstörung“, während sich die „Abgrundgemeinschaft“ der Enttäuschten im Hass zerfleische. Heinrich hatte Freuds Rede vom „Selbstvernichtungstrieb der Gattung“ stets verteidigt; deren heimlicher Wunsch, „die Welt selbst aus der Welt zu schaffen“, war für ihn eine drohende Wahrheit. Behalten die Mythenerzähler am Ende also doch recht? Nein, Heinrichs Pointe ging anders: Anstatt gegen sich selbst die Kräfte der Kritik zu mobilisieren, verleugnet die Zivilisation die Natur und macht den Fortschritt zum Mythos – die Aufgeklärten waren nicht aufgeklärt genug. Am Montag ist Klaus Heinrich in Berlin im Alter von 93 Jahren gestorben.

Thomas Assheuer / Die Zeit (25.11.2020)

Er hatte sich geradezu obsessiv gegen Corona gewappnet, nannte sich „einen Gefangenen ohne Hofgang“. Obwohl es ihn beschwerte, dass er sein geliebtes Restaurant „La Marianna“ nicht mehr besuchen und nicht mehr vom Cousin oder Neffen in die brandenburgische Umgebung gefahren werden konnte, hielt er den vom Virus auferlegten Knast entschlossen durch – weil er leben wollte. Ein Sturz brachte ihn ins Krankenhaus, gegen dessen Keimgefahren war er machtlos.

Caroline Neubaur / Tagesspiegel (24.11.2020)

Seine Wirkung entfaltete er […] zunächst ganz durch den mündlichen Vortrag und das Seminargespräch. Wer seine Vorlesungen besuchte, folgte einem an keine Schule und keine disziplinäre Grenze gebundenen Gedankengang, der die Aufmerksamkeit des Publikums mehr als nur durch sein immenses Wissen band. Wobei: Die ständige höfliche Überforderung – „Wie Sie alle wissen…“ – zeigte in einem fort an, was interessant zu wissen und lohnend nachzuarbeiten sei; denn man wusste ja, gemessen an Heinrichs Kapazität, so gut wie gar nichts. – Hingehört werden musste jedoch auch der Unabsehbarkeit dessen halber, was Heinrich in völlig freier Rede entwickelte. Auf und ab gehend dechiffrierte er Bildnisse, Märchen, mythologische Figuren oder Gedichte, kam vom einen aufs andere, ohne dass je der Eindruck entstanden wäre, er sei ein Sammler, der Schätze ausbreite. Seine Religionswissenschaft war nämlich Aufklärung im Sinne der Sichtung eines gedanklichen, figurativen und bildlichen Areals nach Gefahrenmomenten. Die Gefahr war dabei eine doppelte: Die Gefahr, der Religion als Zauber anheimzufallen, wie die Gefahr, den „Polytheismus der Einbildungskraft“ in ihr zu verkennen und ihr den Rücken zuzuwenden. Heinrich zog aus der „Dialektik der Aufklärung“ die Konsequenz eines Forschungsprogrammes. […] – Zivilisation beruht für Heinrich auf dem Unsichtbarmachen ihrer Kräfte. In allen ihren Hervorbringungen suchte er die Widersprüche auf, die sie konstituieren: Fluchtimpulse und solche der Vereinigung, des Beschwörens, des Opferns und der Triebunterdrückung, der Ordnungssuche wie dem Freiheitsstreben. Eine „Balance“ zwischen solchen, einzeln unvermeidbar gewalttätig werdenden Kräften zu finden, setzte für ihn ihr Verständnis voraus. Für wenige Geisteswissenschaftler seiner Generation war die Universität darum so sehr wie für ihn ein Ort, dessen Bedeutung weit über das Wissen hinausging, das an ihr vermittelt oder hervorgebracht wurde.

Jürgen Kaube / F.A.Z. (24.11.2020)

Der 1927 in Berlin geborene Klaus Heinrich gehörte zu den studentischen Gründungsmitgliedern der Freien Universität, an der er zwischen 1971 und 1995 als Professor für Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Religionsphilosophie tätig war. Ein kleines Denkmal haben ihm unlängst erst Karin Wieland, Bettina Munk und Heinz Bude in ihrem zu dritt geschriebenen Roman „Aufprall“ (Hanser-Verlag) gesetzt, indem sie Klaus Heinrich und dessen Kollegen Jakob Taubes als geistige Kulminationspunkte beschreiben, die bis weit hinein in die 90er-Jahre wirkten. – Eine emphatische Vorstellung von der Universität hatte Klaus Heinrich als junger Mensch bereits in den letzten Kriegstagen entwickelt. Er selbst habe immer eine Universität gewollt, sagte er im Gespräch mit René Aguigah, „die einem gemeinsamen Ziel – dem Unum in ihrem Namen – verpflichtet wäre, und dieses Unum sei eben die Gesellschaft, der sie ein Bewusstsein ihrer selbst geben will“. Schon den Gründern der heutigen Humboldt-Universität sei es darum gegangen, ein nicht-nationalistisches Selbstbewusstsein zu pflegen, eben um eine Institution zu schaffen, die dem selbstzerstörerischen Nationen-Trip entgegenstehe. – Obwohl Klaus Heinrich bis zuletzt ein reger Beobachter der gesellschaftlichen Verhältnisse war, verzichtete er auf Computer und Fernsehen und nahm sich stattdessen die Zeit zum Malen und zum Verfassen von Gedichten. Am Montag ist er im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben.

Harry Nutt / Berliner Zeitung (24.11.2020)

Er prägte Generationen von Studierenden der Religionswissenschaft und Philosophie. Klaus Heinrich durchdrang Stoffe mit Anleihen bei Mythologie, Psychoanalyse und Kunst – sprach immer frei. Nun ist er im Alter von 93 Jahren gestorben. – Als 1948 in Berlin-Dahlem die Freie Universität gegründet wurde, hatte Klaus Heinrich als Student seinen Anteil daran. Gut zwei Jahrzehnte später gehörte er zu den dort Lehrenden. Seine Vorlesungen am Institut für Religionswissenschaft waren legendär. Klaus Heinrich sprach frei, ohne Notizen. – Er ging hin und her. Seine Zuhörer konnten ihm beim Denken zusehen. Viele haben mitgeschrieben, irgendwann Tonmitschnitte gemacht. Daraus entstanden die „Dahlemer Vorlesungen“ in Buchform. Immer wieder aufgelegt, so wie Heinrichs erstes Buch, die Habilitationsschrift „Über die Schwierigkeit ‚Nein‘ zu sagen“.

Manfred Bauschulte – Sigrid Brinkmann / Deutschlandfunk Kultur (23.11.2020)

Der Selbstzerstörungsdrang der menschlichen Gattung ist unter dem Titel des „Sogs“ eines der großen Themen im Werk des Religionsphilosophen Klaus Heinrich. Er spricht erstmals davon in seinem „Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen“, und dann wieder in einem Vortrag unter dem Titel „Sucht und Sog“, der sich in dem Bändchen „Anfangen mit Freud“ findet. – Die Sogwirkung des Wunsches nach Selbstzerstörung veranschaulicht er dort wie folgt: „Denken Sie an den Sog, den das Messerwerk einer ungeschützten Maschine, der Hochwasser führende Strom mit seinen Strudeln unter der Brücke, die Meeresbrandung […], die Bahnsteigkante angesichts des nahenden und vorüberschießenden Zuges auf uns ausüben.“ Diesem Sog liege ein „geheimer Selbstauslöschungswunsch“ zugrunde, auch eine Sehnsucht nach „Subjektlosigkeit“, also nach dem Loswerden der Last von Freiheit, Verantwortung und der damit verbundenen Schuld. – In den Industriegesellschaften äußert sich der Sog in einer durch Massenmedien und Kulturindustrie sowohl erzeugten als auch bedienten „Ereignissucht“, die nach Heinrich als „Katastrophenfaszination […] den Namen ‚Katastrophensucht‘ verdient“ hat. Dieser Sucht entspreche „das süchtige Hinarbeiten auf die Katastrophe“. Frappierend, wie leicht man diese Formel von Klaus Heinrich heute als Beschreibung der Arbeit der deutschen Politik lesen kann. Unfähigkeit und Dummheit mögen dabei eine Rolle spielen, sie entfalten ihre große Wirkung aber nur aufgrund des „Sogs“.

Daniel Zöllner / Anbruch-Magazin (25.11.2020)

Protest Heinrich berief sich auf Philosophie, die er hervorragend kannte, gerade indem er auf die in ihr vollzogene Verdrängung hinwies; sie sei eine dreifache: der Frauen, der Arbeiter, der Triebe. Philosophie bemühe sich seit ihren Anfängen bei Parmenides bis hin zu Heidegger um „ein Sein, das nicht erreicht wird von Tod und Schicksal“, die aber gerade unser aller Leben in Mischungsverhältnissen ausmachten, das darum ein Drittes (tertium) sei, das philosophisch ausgeschlossen sei so wie in der Logik, der der erste Band von Heinrichs Dahlemer Vorlesungen galt (gehalten im Sommer 1970, publiziert 1981). Gegen diese verdrängende Philosophie richtete er seinen Protest, den er bei den Propheten der Bibel vorgebildet fand. Einer seiner Helden war Jona, der der Stadt Ninive den Untergang prophezeien sollte, die Gott aber doch errettete, weil es sie reute. Damit, so Heinrich, breche er aber sein ursprüngliches Wort auf eine Weise, in der nicht ausgemacht sei, ob es sich um Treue oder Verrat handle, ein Zirkel, in den jeder Protest seither sich einschriebe.

Martin Treml / Der Freitag (49/2020)


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Aus dem Nachruf des ça-ira-Verlags, der das Gesamtwerk Heinrichs
von KD Wolffs insolventen Verlag Stroemfeld / Roter Stern übernommen hat:

Es ist uns unverständlich geblieben, warum das Werk Klaus Heinrichs bis heute nicht nur im – wie Klaus Heinrich sagen würde: enterotisierten – Wissenschaftsbetrieb der Universitäten, sondern auch von Ideologiekritikerinnen und Ideologiekritikern kaum rezipiert wurde. Namentlich seine berühmt gewordenen Dahlemer Vorlesungen zum transzendentalen und zum diesem widerstreitenden und widerstehenden ästhetischen Subjekt berühren unmittelbar wesentliche Fragen des Verhältnisses von Theorie und Kritik, von Ästhetik und Kritik und liefern einem an der Kritik der politischen Ökonomie und der Kritischen Theorie orientierten Materialismus, der auf die Konstellation von Kritik und Krise hofft, unverzichtbare Impulse. Wir sind entschlossen, dieser amnestischen Ignoranz innerhalb und außerhalb des Wissenschaftsbetriebs wie auch der Ideologiekritik mit unseren bescheidenen Mitteln als Verlag abzuhelfen. – Wir sind gewillt sowohl die Reihe Reden und Kleine Schriften, wie auch die Dahlemer Vorlesungen bei ça ira fortzusetzen. 2021 wird die erste neue Vorlesung aus der Reihe der Dahlemer Vorlesungen erscheinen, Klaus Heinrichs Heidegger-Vorlesung, die wir neben Theodor W. Adornos und Hassan Givsans Arbeiten für unverzichtbar halten, was die notwendige Kritik an Heidegger selbst und an einer heideggerisierenden Postmoderne angeht. In unserer Zeitschrift sans phrase finden sich bereits Artikel über und von Klaus Heinrich, so auch der Nachruf auf Luigi Nono, den Klaus Heinrich zu Beginn einer Vorlesung am 10. Mai 1990 frei improvisiert hatte. Für diesen Nachruf unterbrach er seine im Henry Ford Bau der Freien Universität Berlin gehaltene Auseinandersetzung mit Martin Heideggers Nachlass-Manuskript aus den Jahren 1936–38 (Beiträge zur Philosophie / Vom Ereignis, damals herausgegeben anlässlich seines 100. Geburtstags) zu Anfang der dritten Vorlesungsstunde. – Doch sehr viel anderes erwartet uns noch, ist bislang erst ein kleiner Teil von Klaus Heinrichs Gesamtwerk erschienen. Dass Klaus Heinrich am 23. November 2020 starb, schmerzt unendlich.

auf > https://www.ca-ira.net/verlag/klaus-heinrich/

Tagesspiegel, Sonntagsausgabe

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> Klaus Heinrich auf philochat <

Klaus Heinrich im Mai 2009 auf der Beerdigung
seines Freundes Wolfgang Kaempfer

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Thomas Piketty | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur (30.3.2020)


Sternstunde Philosophie:
Thomas Piketty im Gespräch über Ungleichheit und Kapitalismus

Was ist so schlimm an Ungleichheit? Ist sie der wahre Grund für die Krise der Demokratien? Ökonom Thomas Piketty im Gespräch mit Yves Bossart über Kapitalismus und Demokratie.

Der Franzose Thomas Piketty gilt als Rockstar der Ökonomie. In seinem Weltbestseller «Das Kapital im 21. Jahrhundert» zeigte er, warum der Kapitalismus die sozialen Ungleichheiten verschärft. Das Buch wurde in 40 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit über 2,5 Millionen Mal, erntete aber auch scharfe Kritik. Sein neues Buch «Kapital und Ideologie» ist quasi eine Weltgeschichte der Ungleichheiten. Piketty legt dar, Ungleichheit sei weder ein Naturgesetz noch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern ideologisch konstruiert und politisch gewollt. Er stellt radikale Forderungen: Milliardäre und Spitzenverdiener sollen bis zu 90 Prozent ihres Vermögens und Einkommens abgeben und jeder Bürger soll mit 25 Jahren 120’000 Euro vom Staat bekommen, als Startkapital.

Französische Version: https://www.youtube.com/watch?v=ag1Ui…

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Axel Honneth | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur (17.1.2016)


Axel Honneth: Den Sozialismus zur Vollendung bringen

Mehr zum Thema: http://www.srf.ch/

Marx ist tot, aber der Sozialismus lebt – zumindest als Idee. Der renommierte Philosoph Axel Honneth spricht von einem unvollendeten Projekt und entwirft einen Sozialismus für die Gegenwart. Im Gespräch mit Barbara Bleisch verteidigt er seine gesellschaftskritische Vision.

Sternstunde Philosophie vom 17.1.2016

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Bazon Brock: Livestream (10. Juni 2020)

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Hannah Arendt – „Zur Person“ (1964 – w. English subs)

Günter Gaus im Gespräch mit Hannah Arendt

Was bleibt? Es bleibt die Muttersprache.

Hannah Arendt, geboren am 14. Oktober 1906 in Hannover, gestorben am 4. Dezember 1975 in New York. – Aufgewachsen in Königsberg. Studium der Philosophie, Theologie und des Griechischen. 1933 aus rassischen Gründen emigriert. Bis 1940 Arbeit in einer Wohlfahrtsorganisation in Paris. Seit 1941 in den USA, war sie zunächst freie Journalistin, dann Lektorin, später Geschäftsführerin der Jewish Cultural Reconstruction. Nach eigenen Worten „fahrender Scholar“ – Lehre der Politischen Theorie an verschiedenen Universitäten. 1963 Professorin an der Universität von Chicago. Ab 1967 „university professor“ an der Graduate Faculty der New School for Social Research (heute: New School University) in New York. Zahlreiche politisch-philosophische Werke über die Bedingungen, unter denen politisches Handeln und Verhalten zustande kommt (u.a. „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“, 1955; „Vita activa“, 1958). Verfasserin eines heftig umstrittenen Buches über den Eichmann-Prozeß in Jerusalem. – Das Gespräch wurde gesendet am 28. Oktober 1964.

[Quelle / Text des Gesprächs > rbb]

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